Was sammeln ?
Einfach das, was Spaß macht!
Da gibt es keine Vorschriften - aus unglaublich vielen Möglichkeiten kann man sich wirklich das aussuchen, was man möchte,
was Spaß macht.
Meistens ist es ja so, daß man eine bestimmte oder verschiedene Briefmarken sieht, sich näher anschaut - und davon spontan
begeistert ist. Das ist ein guter Beginn.
Die Bilder oder Themen der Briefmarken kann man immer bestimmten Motiven zuordnen. Und wenn man nun von Autos, Pferden,
Weltraum, Blumen, Technik, Sport, Landschaften oder anderem begeistert ist, man findet SEIN Motiv.
Toll ist es jetzt, wenn Freunde oder Freundinnen, Schulkameraden (-innen), Verwandte oder Bekannte auch sammeln,
vielleicht sogar das gleiche Motiv. Entweder man findet Gleichgesinnte, oder, was besonders Spaß macht, man steckt
andere mit seinem Hobby "Briefmarkensammeln" an. Mit einer Freundin oder einem Freund auf die "Jagd" nach Briefmarken
zu gehen, ist ein irres Vergnügen. Von irgendeiner Marke dann auch mal zwei Stück zu bekommen und dann zu tauschen und
damit vielleicht sogar eine Lücke zu schließen, ist einfach toll.
Und wenn Bekannte oder Verwandte die Briefmarken, die sie bekommen, aufheben, hat man schon Quellen, durch die bald eine
ganze Menge Briefmarken zusammen kommen können.
Was soll man nun aber mit so einem ständig wachsenden Berg von Briefmarken anfangen? Marken, nicht nur vom eigenen Motiv,
sondern auch von ganz vielen anderen - und dann auch noch aus verschiedenen Ländern.
Da kann man dann schnell die Übersicht verlieren, weiß nicht mehr, wie man sortieren soll, und vor allem wohin.
Man denkt an ein
Album
hat schon gehört, daß man Briefmarken nur mit
Pinzette
anfassen soll
und, daß es
Kataloge
gibt, in denen man lesen kann, was für Briefmarken es gibt und was sie
wert
sind.
Dann ist man schon lange kein "Anfänger" mehr, muß nun aber überlegen, wie es weiter geht. Jetzt entscheidet sich,
ob man das "Handtuch wirft, oder dieses wunderschöne Hobby ein ganzes Leben lang betreiben wird.
Die
Motivsammlung
sollte man ruhig weiterführen, so lange sie Spaß macht. Aber bitte nicht über ein
Abonnement
(Abo),
denn dann kauft man für viel Geld speziell für Motivsammler hergestellte Briefmarken, die zwar sehr schön, aber teuer -
und effektiv nichts wert sind. Diese Enttäuschung sollte man sich ersparen! Auf Tauschtagen oder eventuell im Verein
kann man seine Motivsammlung sehr gut mit billigen Sammlungen oder preisgünstig aus "Wühlkisten" ergänzen.
Ich selbst habe in meinen frühen Jahren "Verkehrsmittel", also Autos, Bahnen, Schiffe und Flugzeuge gesammelt.
Diese Sammlung pflege ich zwar schon lange nicht mehr, es gibt sie aber immer noch - und ich habe viele schöne
Erinnerungen daran. Wert hat sie allerdings keinen.
Dann, als ich entscheiden mußte, wie es weitergehen solle, habe ich allerdings eine ganze Menge Fehler gemacht, habe das
getan, was andere, vor allem Händler, mir empfohlen haben. Ich kaufte Briefmarken vom Bund, von Berlin im Abonnement, später
kam dann auch noch die Schweiz, Liechtenstein und der Vatikan dazu. Und der größte Fehler war dann wohl der, daß ich mich
dazu verführen ließ, in diesen zugegeben wunderschönen, sehr repräsentativen, jedoch sehr teuren und vor allem aber
"wertzerstörenden"
Vordruckalben
zu sammeln: jede Marke konnte nur als Einzelmarke, also ohne Seitenränder, fast immer
jedoch völlig ohne Rand, keine Paare, keine
Zusammendrucke
und wenn, nur "vorgeschriebene", gesammelt werden.
Und das bei jedem Sammler! Heute haben alle die gleichen unspektakuläre und wertlosen Sammlungen - und sind alle sehr
enttäuscht!
Briefmarkensammeln bedeutet doch nicht: Abo-Lieferungen zertrennen, einsortieren und auf nächste Lieferung warten?
Und schon gar nicht, daß irgend jemand fleißig und für Sammler ständig mehr Briefmarken produziert, dauernd überlegt,
was er noch alles produzieren kann, um noch mehr Umsatz zu machen, dem Sammler noch mehr Geld wegzunehmen. Das alles
hat mit SAMMELN gar nichts zu tun, das ist KAUFEN, horten, Geld vernichten! Briefmarken sind eine riskante Anlage.
Ob Berlin und DDR bis 1991 oder Bund bis 2002, alles wurde einfach für ungültig, also postalisch nicht mehr verwertbar
erklärt. Alle diese Marken bekommt man heute, nach 50 Jahren, um bis zu 85 % billiger als damals beim Herausgeber.
Ideal wäre es gewesen, wenn ich mir die Marken direkt bei der Post gekauft hätte, denn dann hätte ich mir die
Randzudrucke
wie z.B. Druckerzeichen, HAN oder Formnummern, Eckränder oder anderes ausgesucht. Und wenn ich dann noch im Steckalbum
gesammelt hätte, hätte ich viel Geld gespart und heute eine besondere, eine individuelle Sammlung. Aber ich hatte keine
Ahnung, das hat mir keiner gesagt! Und eine Gebrauchsanleitung gab es damals ebenso wenig wie heute. Da hat sich also
nichts geändert, noch immer versucht man den Sammler für dumm zu verkaufen.
Der Spaß bei jeglichem Sammeln, besonders aber beim Briefmarkensammeln, ist doch der, daß man nach dem, was man haben
möchte, also auch (s)einer Wunschbriefmarke, suchen muß, sie nicht in jedem anderen Album zigfach findet. Je mehr ich
nach etwas suchen muß, um so wertvoller ist es und um so mehr macht es Spaß, es zu finden!
Also muß ich mir Gedanken machen, was ist eigentlich sammelnswert, was will ich sammeln?
Auf keinen Fall sind das Dinge, die speziell für Sammler hergestellt werden, also z.B.
Ersttagsblätter, Ersttagsbriefe
und so einiges mehr. Eine "moderne" postfrische Einzelmarke ohne weitere Aussage kann höchstens der Dokumentation oder
der Vollständigkeit eines Jahrgangs, eine Satzes dienen. Wert wird sie keinen entwickeln, es gibt sie millionenfach.
Daß nur absolute
Qualität
zählt, ist ja zwischenzeitlich auch klar.
Und dann sollte man sich konzentrieren, denn ohne Konzentration ist wirklicher Sammelspaß nicht möglich. Ein
Land
oder
Gebiete
daraus reichen da völlig aus - je konzentrierter desto besser. Und für eine solche Auswahl hilft vielleicht oft
schon ein Blick auf die eigene Sammlung, z.B. welche Länder hat man am häufigsten. Oder man hat ein Traumland, eins,
das man besonders mag, eins, das besonders fasziniert, oder man hat von Haus aus Verbindung zu einem bestimmten Land
oder man findet die Marken eines bestimmten Landes besonders schön. Oder, oder, oder - jede Liebe hat hier ihre Berechtigung
und vor allem, ihre Zukunft.
Meistens ist es dann aber doch das Land, in dem man zu Hause ist. Da findet man neben einer großen Vielfältigkeit ja auch
die meisten Sammelfreunde.
Aber dann wird man bald wieder feststellen, daß ein ganzes Land zu sammeln auch wieder viel zu viel ist - und wird sich
auf einen bestimmten Zeitraum, bestimmte Ausgaben beschränken. Dann kann man z.B. von Deutschland nur
Berlin
oder
Saar
sammeln - und wird auch dann nach einiger Zeit wieder feststellen, daß man Vorlieben für den Ausbau bestimmter
DDR
Teilbereiche, wie z.B. Dauerserien, Markenheftchen, Zusammendrucke, Rollenmarken oder anderem entwickelt.
Auf diese Art und Weise behält man nicht nur den Überblick und findet viel Spaß, man wird auch bald feststellen,
daß bei einer solchen
Konzentration
die
Qualität
der Marken eine überragende Rolle spielt, daß Klasse statt Masse
oberster Grundsatz ist - und man selbst zum Spezialisten geworden ist..